F-Junioren ziehen in Zwischenrunde ein!

Wenn bei einer Qualifikationsrunde der Hallenkreismeisterschaft in der Staffel mit fünf Mannschaften ein Team mit immerhin neun Punkten und nur aufgrund der Tordifferenz rausfliegt, ist das objektiv eine bittere Geschichte. Fast hätte es am vergangenen Samstag das Staraufgebot der Gornauer F-Jugend getroffen, obwohl die Nachwuchsgermanen das Turnier fast bis zum letzten Augenblick dominierten: Am Ende stand auf der haben-Seite ein sensationeller Platz zwei, punktgleich mit dem erstplatzierten Nachwuchsteam des TSV Geyer und dem in diesem Falle unglücklichen Ensemble des drittplatzierten FSV Burkhardtsdorf 1, das nur aufgrund vier zu wenig geschossener Tore dahinter auf Platz drei steht und damit den Einzug in die Zwischenrunde des Hallencups verpasst.

Die Stars der Gornauer F-Jugend waren am vergangenen Samstag zu Gast in der vierten Staffel beim Erzgebirgs- Hallencup. Gewissermaßen hatte die Truppe Heimvorteil, wurde die Vorrunde doch in Zschopau ausgetragen – einer Spielstädte, die das Ensemble der Germaniastadt jeden Freitag zum geheimen Training beehrt. Unter den Augen des abermals phänomenal supportenden Ostblocks, der das Turnier in atemberaubender Stimmung kurzerhand standesgemäß zum Heimspiel erklärte, und des Sportvorstands Arnold, der die Entwicklung des Trainergespanns Sowade-Gillert nach den unglücklichen Ergebnissen der vergangenen Spiele in der Liga genauestens unter die Lupe nahm, galt es die harte Arbeit im Training und die Fortschritte der Jungs aufs Futsalparkett vor ausverkaufter Kulisse zu bekommen. Die Ausgangslage war alles andere als perfekt: Trotz intensiver Scoutingverfahren waren die Qualitäten der Gegner – außer die Fähigkeiten der Truppe aus Burkhardtsdorf, gegen die die Germanen wenige Wochen zuvor unter freiem Himmel ein Remis erkämpften – weitestgehend unbekannt. Aus den Tabellenkonstellationen ist üblicherweise wenig abzuleiten und Hallenturniere haben bekanntlich in allen Belangen ihre eigenen Regeln. Zudem ist der Druck durch die Medien und die Erwartungshaltung von Verein und Fans in den letzten Wochen nicht geringer geworden, da die Europaleague-Plätze in der Meisterschaft in weiter Ferne liegen und auch das Pokalaus in der ersten Runde noch immer nicht verdaut ist. Die lokalen Medien taten das übrige und schon machten Gerüchte einer Krisenstimmung in Gornau die Runde.
Insofern waren das nicht die günstigsten Voraussetzungen mit hohen Erwartungen in die Hallensaison zu starten. Dennoch zeigten die Nachwuchsgermanen besonders in den ersten drei Partien in bisher viel zu selten gesehener Souveränität, was dieses Team zu leisten im Stande ist, auch wenn die Trainer bis zu letzten Minute um Platz zwei zittern mussten und permanent rechnerische Qualitäten erforderlich waren, galt es doch die Torverhältnisse immer im Blick zu haben. Angeführt von einer stark aufspielenden Offensive im gewohnt stilsicheren, routiniert und elegant wirkenden tiki-taka Kurzpassspiel mit Felix – der sehenswerte Aktionen und zahlreiche erfolgreiche Torabschlüsse bot – und den flinken Dribblern Euron und Julian, sollten wir in vier Partien vierzehn Treffer erzielen und hätten bei mancher Situation mit mehr Ruhe vorm Tor und weniger ausgewinkelten Hüftgelenken wesentlich mehr Bälle veredeln müssen. Lauro, die immer am richtigen Ort stehende Geheimwaffe, Karim und Elias reihten sich in die starke Leistung der Offensivabteilung ebenso nahtlos ein, wie unsere höchst aggressiv, extrem effektiv sowie sicher spielende Defensive, die ein in überragender Form spielender Max anführte und mit den knallharten Manndeckern Diego und Wilhelm für den starken Rückhalt sorgte, den Bengt in seinem bisher zweiten Auftritt überhaupt im Tor in bemerkenswert ruhiger und gelassener Herangehensweise abrundete. Den ersten Gruppengegner, den FV Venusberg, hatten die Nachwuchsgermanen mit einem 7-0 Erfolg klar im Griff und holten sich das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. Aus einer sicheren Defensive heraus zauberte die Offensivabteilung nicht nur das gefürchtete Kurzpassspiel aufs Zschopauer Parkett, sondern zeigte früh dass mit den Germaniastädtern im Verlaufe des Turniers zu rechnen sein wird. Gegen den späteren Staffelsieger aus Geyer - in hochkarätiger Besetzung - konnte ein nicht unverdienter 3-1 Sieg errungen werden. Der Spielverlauf war aber der Ausgangspunkt für die sich wiederholenden Herzrhythmusstörungen des Trainergespanns Sowade-Gillert an jenem idyllischen Samstagmorgen im vorweihnachtlich gestimmten Erzgebirge. Die Defensivabteilung konnte die körperlich präsenten und technisch starken Stars aus Geyer zwar ein ums andere Mal in Schach halten, war aber auch nicht verlegen, in stoischer Ruhe Doppelpassstaffetten im eigenen Strafraum abzuhalten, die Anzeigetafel näher in Augenschein zu nehmen und Situationen in gemütlicher Konferenz am Mittelkreis auszuwerten oder mit atemberaubenden Luftlöchern in brandgefährlichen Situationen etwas Spannung ins Spiel zu bringen. Entertainment boten alle Beteiligten der Germanen – zumindest für den neutralen Fußballfan. Gegen das Aufgebot aus Ehrenfriedersdorf stand am Ende ein ebenso verdienter 4-2 Erfolg, auch wenn nach klarer 4-0 Führung vier Minuten vor Abpfiff von der Mannschaft offenbar in gewohnter Lässigkeit beschlossen wurde, den Herzmuskel der Trainer abermals in Wallung zu bringen. Trotz aller Spannungsmomente: Vorne war das Ensemble mithilfe des zwölften Mannes vom Ostblock in den entscheidenden Momenten präsent, die Defensive ließ in bemerkenswerter Laufarbeit und durch solide Manndeckung wenig Gefährliches zu. Den Rest entschärfte Bengt – eine starke Leistung des Teams. Mit neun Punkten konnten die Germanen entspannt ins letzte Spiel gehen, hätte Burkhardtsdorf – von Kennern der Materie als Favorit gehandelt – nicht überraschend gegen Geyer mit 0-3 verloren: Nun waren mathematische Höchstleistungen der Gornauer Funktionäre gefragt, der Puls noch immer am Anschlag, selbst Sportvorstand Arnold wurde unruhig: Es war möglich, dass die Nachwuchsgermanen trotz drei gewonnener Spiele im Falle einer Niederlage gegen Angstgegner Burkhardtsdorf im letzten Spiel den Einzug in die Zwischenrunde verpassen – einzig die Frage des Torverhältnisses wäre in diesem Szenario entscheidend. Die mathematischen Fähigkeiten versagten kläglich, es kursierten diverse Zahlen. Kurzum: Das Gornauer Ensemble hatte einfach seine Hausaufgaben zu erledigen, dann wäre mit vier Siegen alles klar gewesen. Burkhardtsdorf aber, beflügelt und gewohnt robust agierend, ließ den Gornauern kaum Luft zum Atmen und kontrollierte die Partie besonders über die "Einkicks" – dem großen Geist der grundsätzlich eigentümlichen Futsal-Regeln entsprungenen Prinzip Einwürfe/Eindribblings von der Seitenlinie praktisch als Freistöße auszuführen – nahezu komplett. Das war auch die einzige Mannschaft, die das in seinen physikalischen Eigenschaften einem Stein ähnelnde Spielgerät (es war immerhin rund und knallig gelb!) über die Höhe einer Kinderhüfte zu befördern in der Lage war. Die Pulswerte der Trainer Sowade-Gillert waren mittlerweile nicht mehr zu ermitteln, das Belastungs- und Bewegungsbild an der Seitenlinie glich irgendetwas zwischen Triathlon und Turnübung. Die Mannschaft gab sich im gewohnt routinierten Stil Mühe das Spiel auch wirklich spannend zu halten: Kaum eigene Torchancen, gleichsam erholsame Querpässe wenige Zentimeter vor der eigenen Torlinie oder entspannte Gespräche im Mittelkreis und so mancher von Bengt einfach ins Aus „geguckte“ Ball, den jeder Zuschauer in der Halle im Netz gesehen hatte – vielleicht war es am Ende das Glück des Tüchtigen dass Gornau nur 1-0 verloren hat, wenngleich man sich auch über fünf und mehr Tore hätte nicht beschweren dürfen.
Insgesamt konnten sich die Nachwuchsgermanen mit Platz zwei ein Weiterkommen in die Zwischenrunde sichern und zeigten zumindest in den ersten drei Partien, welche Stärke der Truppe innewohnt. Das Trainerduo Sowade-Gillert hat sich hoffentlich gut von den Strapazen am ersten Adventswochenende erholt und konnte den Besuch beim Kardiologen umgehen. Die anschließende Pressekonferenz musste aufgrund der Gemütsverfassung beider Trainer ausfallen. Sportvorstand Arnold trat im Großen und Ganzen sichtlich zufrieden vor die Presse. Die Zwischenrunde am 10.12. wird um einiges schwerer werden - die Germanen treffen dort erstmals in dieser Saison auf die internationale Konkurrenz.

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Kommentare: 2
  • #1

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